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Auszubildende bei der Stadt mit eigenem Projekt zur Vorsorgevollmacht

Social Media Kampagne, Podcast, Flyer, Plakate und Homepage

Die Gruppe der Studierenden mit ihrem Ausbildungsleiter Asmir Sekic, Katrin Sonntag und Isabell Laudage (Betreuungsbehörde) und Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert.© Stadt Bottrop
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Im Rahmen ihres Studiums haben sich Dualstudierende der Stadtverwaltung in einer Projektarbeit mit dem Thema Vorsorgevollmacht für jüngere Menschen beschäftigt. Auswählen konnten sie zwischen den Themen Vorsorgevollmacht und Mittagessenbetreuung. Diese wurden von der Stadtverwaltung vorgegeben. Der Gruppe bestehend aus Simone Simbeck, Rebecca Schittek, Jan Meyer, Vanessa Jankowski und Dominik Bürger war schnell klar welches Thema für sie in Frage kommt. Die Vorsorgevollmacht: „Hier konnten wir am innovativsten arbeiten und es hat gut zu uns gepasst“, erklärt Simone Simbeck. So erarbeiteten sie in einer Social Media Kampagne, einem selbst produzierten Podcast, Flyern, Plakaten und einer Homepage warum es wichtig ist, sich nicht erst in späterem Lebensalter mit einer Vorsorgevollmacht zu beschäftigen. Das Ganze unter dem Slogan „Wir VORSORGE(n) Bottrop“.

Eine Vorsorgevollmacht sorgt dafür, dass die eigenen Wünsche und Vorstellungen auch dann berücksichtigt werden, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist, diese zu äußern. Viele junge Menschen denken, dass Vorsorge für sie nicht nötig ist, aber jede/r kann durch eine Krankheit, einen Unfall oder im Alter in eine Lage kommen, in der sie/er keine Entscheidungen mehr treffen kann. Für den Fall der Fälle bietet sich deshalb eine Vorsorgevollmacht an. Darin legt man fest, wer in seinem Namen handeln darf, wenn man seine eigenen Angelegenheiten nicht mehr regeln kann. Gibt es keine Bevollmächtigte und keinen Bevollmächtigten, entscheidet das Betreuungsgericht, wer für einen spricht. Denn die gesetzliche Vertretung der Eltern endet mit der Volljährigkeit. Also ein Thema welches nicht nur Ältere betrifft. Das sieht auch Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert so: „Das Thema verdient es mal richtig in den Fokus gerückt zu werden!“ Sie lobt die innovative Herangehensweise der Studierenden und freut sich über die Ergebnisse der Projektarbeit. „Es ist eine Win-win-Situation, die Verwaltung, die Studierenden und die Bürgerinnen und Bürger profitieren letztlich vom Ergebnis“.

Gestartet ist die Gruppe mit einer Umfrage der HSPV (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung) Studierenden und zufällig ausgewählten Auszubildenden und Mitarbeitenden der Stadt Bottrop. Das Ergebnis zeigte, dass vielen Vorsorgevollmacht zwar ein Begriff war, aber nur drei von 40 Befragten eine Vorsorgevollmacht besitzen, berichtet Simone Simbeck. Auch die Auswertung der Seitenaufrufe zur Vorsorgevollmacht auf der städtischen Internetseite zeigten ein geringes Interesse. So entwickelte die Gruppe unterschiedliche Maßnahmen, um mehr Menschen zu erreichen und für dieses Thema zu sensibilisieren. Neben einer Social Media Kampagne, welche auf dem städtischen Instagram Account veröffentlicht ist, wurde ein Podcast produziert. Dies ist eine Premiere, die Stadtverwaltung sieht es aber als Chance und möchte auch in Zukunft für vermeidlich schwierige Themen diese Form der Aufarbeitung nutzen. „Podcast erlebt gerade einen Boom, in den Umfragen gaben die Befragten oft die Begründung an, sie hätten keine Zeit sich mit dem Thema zu befassen. Einen Podcast kann man aber überall hören. Wir wollten dieses Medium unbedingt nutzen!“ erklärt Vanessa Jankowski. Sie und Simone Simbeck haben mit Kathrin Sonntag aus der Betreuungsbehörde der Stadt Bottrop den Podcast aufgenommen. Anzuhören ist dieser bereits schon auf Spotify und wird auch in die neu strukturierte Internetseite zur Vorsorgevollmacht eingebunden, erklärt Dominik Bürger. Diese wird in den kommenden Wochen live geschaltet. Mit einer FAQ Seite, dem Podcast und einem ansprechenderen Erscheinungsbild soll sie Jung und Alt abholen. Neben der Internetkampagne haben die Studierenden auch eine analoge Kampagne mit Plakaten und Flyern entwickelt, die bei Kooperationspartnern wie Fitnessstudios, Fahrschulen, Krankenhäusern, Sportvereinen und Versicherungen ausliegen.

Unterstützt wurden die Studierenden von Katrin Sonntag und Isabell Laudage aus der Betreuungsbehörde der Stadt Bottrop, in deren Aufgabengebiet die Vorsorgevollmacht fällt. Sie beraten nicht nur zur Vorsorgevollmacht, sondern beglaubigen diese auch. Eine Beglaubigung kostet zehn Euro, für Bürgerinnen und Bürger, die Sozialhilfe empfangen, entfallen die Kosten. Die Betreuungsbehörde bietet neben der Beratung vor Ort auch Hausbesuche an.

Ausbildungsleiter Asmir Sekic und die Stadtverwaltung sind stolz auf ihren Nachwuchs und das Ergebnis.

Zum Pottcast: https://open.spotify.com/show/7wEOOKWcV2gwp4RpOojkey

Zur Vorsorgevollmacht: https://www.bottrop.de/vv/downloads/dezernat5/Vorsorgevollmacht_Broschuere__2019_neu.pdf

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Redaktion
Autor: Redaktion

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