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In Kirchhellen wird wieder Bier gebraut

Vater und Sohn bringen Brauereikultur zurück ins Dorf. Die ersten 4000 Liter vom „Kirchhellener Waldbräu“ sind abgefüllt und werden ab Sonntag verkauft.

(v.l.) Alina Schmittgen, Philipp Maaßen, Nico und Reinhard Wienemann und Nils Feldhaus laden ein das neue „Kirchhellener Waldbräu“ zu probieren. Foto: Julian Schäpertöns
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Nachdem 2012 das Bierbrauen im Brauhaus am Ring eingestellt wurde, ist die Brauereikultur in Kirchhellen zum erliegen gekommen. Doch nun, zwölf Jahre später, wird im Dorf wieder selbst gebraut. Der 67-jährige Reinhard Wienemann und sein Sohn Nico haben am Hof Maaßen ihre eigene Brauerei eröffnet. Die ersten 4000 Liter vom „Kirchhellener Waldbräu“ wurden nun abgefüllt und können ab Sonntag (16. Juni) probiert werden.

Schon 2019 begannen die ersten Arbeiten in dem ehemaligen Wildzerlegebetrieb am Holzhof Maaßen. Eigentlich wollte Reinhard Wienemann bis Ostern 2020 eröffnen – doch durch Corona und zwei Bandscheibenvorfälle verzögerte sich das Vorhaben immer wieder. Nun wurde am 23. April, am Tag des Bieres, der erste Sud aufgesetzt. Ein helles und ein dunkles Bier mit dem Namen „Kirchhellener Waldbräu“ sind mittlerweile in Flaschen und Fässern abgefüllt.

Der Kirchhellener Reinhard Wienemann ist eigentlich Bauinstallateur und zeitlich gut ausgelastet. Doch nun steckt er nochmal all seine Energie in dieses neue Projekt – seinem Sohn Nico zur Liebe. Der 34-Jährige ist schwerhörig und autistisch veranlagt. Mehrere Jahre lang hat er in einer Brauerei gearbeitet – doch als diese pleiteging, musste eine Lösung her.

Um seinem Sohn einen sicheren Arbeitsplatz zu ermöglichen, hat Reinhard Wienemann eine eigene Brauerei eröffnet. Foto: Julian Schäpertöns

Der Vater weiß, wie schwer es ist, im Brauereigewerbe eine sichere Anstellung zu finden – gerade für jemanden mit einer Behinderung. Darum ist es das Ziel, mit der eigenen Brauerei in Kirchhellen langfristig Arbeit für den Sohn zu sichern.

Nach über vier Jahren ist nun das erste Bier fertig. „Vor dem Krieg gab es acht Brauereien in Kirchhellen“, weiß Reinhard Wienemann. Heute ist die kleine Brauerei am Hof Maaßen die einzige im Dorf. Rund 4000 Liter können im Monat in den 150 Quadratmeter großen Betrieb gebraut werden. Zukünftig sollen auch saisonale Biere wie Maibock oder Emmerbier abgefüllt werden. Zudem sind Besichtigungen mit anschließender Verkostung geplant.   

Derzeit gibt es das „Kirchhellener Waldbräu“ nur im Hofladen vom Bauernhof Maaßen zu kaufen (Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr). Die Bier gibt es in 0,3 und 0,5 Liter Flaschen sowie in Kisten zu jeweils zwölf Stück oder einem Partyfass. Größere Fässer bis zu 50 Liter gibt es auf Bestellung.  

Außerdem kann das Bier am Sonntag ab 11 Uhr auf dem Hof Maaßen (Hackfurthstraße 203) zum Probierpreis verköstigt und erworben werden.

 
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Julian Schäpertöns
Autor: Julian Schäpertöns

Ich bin in Dorsten aufgewachsen und lebe seit einigen Jahren in Kirchhellen. Die Region kenne ich also von klein auf. Von 2013 bis 2016 habe ich Journalismus und Public Relations an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen studiert. Bereits neben meinem Studium habe ich 2014 die Firma JS-Media gegründet und mein Portfolio als Journalist, Fotograf und Videograf nach und nach ausgebaut. Seitdem berichte ich für verschiedene lokale Medien in der Region.

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