-Anzeige-

Dem Bottroper Quartiersmanagement auf der Spur

- Anzeige -

Marcel Badura, einer unserer Quartiersmanager, war so lieb uns Rede und Antwort zu stehen. Wir haben uns näher mit seinen aktuellen Tätigkeitsfeldern befasst.

Bist du selbst Bottroper?
Geboren und aufgewachsen bin ich in Bottrop und stolz darauf, diese wunderbare Stadt seit 36 Jahren nicht verlassen zu haben.

Wie lange bist du schon als Quartiersmanager tätig und wie sah dein Werdegang zuvor aus?
Seit knapp zwei Jahren bin ich als Quartiersmanager für die Bottroper Innenstadt im Einsatz. Nach meiner Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheitswesen war ich zuvor zwölf Jahre lang im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Knappschaftskrankenhaus Bottrop beschäftig – auch beruflich zog es mich noch nicht aus der Stadt.

Welche Aufgaben zählen zu deinen Verantwortungsbereichen?
Wir arbeiten in Bottrop als vierköpfiges Team in sechs Quartieren und decken somit das gesamte städtebauliche Pilotgebiet der InnovationCity Ruhr/Modellstadt Bottrop ab. Die Aufgaben überschneiden sich dabei quartiersübergreifend oder werden individuell quartiersspezifisch betreut.

Wir Quartiersmanager leisten Informations- und Aktivierungsarbeit im Bereich der energetischen Modernisierung für Gebäude. Dazu beteiligen wir uns bei Veranstaltungen, z.B. den Stadtteilfesten. Wir begleiten außerdem unsere Quartiersarchitekten bei den Energieberatungen in den Immobilien der Bürger.

Wir haben immer ein „offenes Ohr“ und bewegen uns „sichtbar“ in unseren Quartieren. Zu festen Zeiten in der Woche beantworten wir in den Quartiersbüros Fragen zur energetischen Modernisierung, aber auch rund um den Stadtteil wie beispielsweise zu laufenden und geplanten städtebaulichen Maßnahmen. In diesem Zusammenhang führt das Quartiersmanagement eine fest etablierte Wohnumfeld-Zufriedenheits-Abfrage durch – eine Art Beschwerdemanagement – und stellt die Anliegen der Verwaltung vor.

Was genau ist mit Energieberatung gemeint?
Eine neutrale und umfassende Beratung für Hauseigentümer, die ihr Haus energetisch fit machen wollen, also die Energiebilanz verbessern möchten. Durch das Projekt InnovationCity ist es möglich, im Pilotgebiet für solche Sanierungsvorhaben Zuschüsse zu beantragen. Die Zuschüsse stammen aus der Städtebauförderung und werden durch die Stadt Bottrop bewilligt. Wer sich für einen Zuschuss interessiert, erhält zuerst die professionelle Energieberatung durch unsere Quartiersarchitekten. Wir bekommen vor Ort sehr viel an der „Basis“ mit – teilweise wichtige Hinweise für die Stadtverwaltung. Bei den Zuschüssen für Sanierungsvorhaben greift in Bottrop die Förderrichtlinie 11.1. Wir befinden uns im Endspurt – am 30.06.2020 ist Antragsschluss.

Außerdem informieren wir über das Haus- und Hofflächenprogramm („Förderrichtlinie 11.2“) und leiten bei Interesse an die entsprechenden Mitarbeiter der Stadtverwaltung weiter.
Mit diesem Programm werden gestalterische Vorhaben wie die Verschönerung der Außenfassade von Wohn- und Gewerbegebäuden, Maßnahmen zur Klimaanpassung oder zur Hof- und Gartenflächengestaltung gefördert. Die Fördersumme berechnet sich aus der Größe der bearbeiteten Fläche (Fassade, Hof, Dach etc.). Die Förderhöhe beträgt 50 % der förderfähigen Kosten und kann noch bis 2022 beantragt werden.

Was hat dich besonders an dem Job als Quartiersmanager gereizt?
Vor dem Branchenwechsel im Jahr 2018 war es mir wichtig, weiterhin eine interessante, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit zu übernehmen. Das Quartiersmanagement bringt diese Eigenschaften mit sich.
Der Reiz war groß, nach vielen schönen Jahren im Krankenhaus, etwas Neues auszuprobieren. Die Möglichkeit für die Innenstadt in meiner Heimat arbeiten zu dürfen, habe ich daher gerne genutzt. Außerdem habe ich mich schon länger für das Gesamtprojekt InnovationCity interessiert. Das Thema klimaneutraler Stadtumbau in Richtung Energieversorgung und Einsparung von Ressourcen ist sehr spannend. Zudem ist mir der Kontakt mit Menschen wichtig, der bei meiner Arbeit gegeben ist und mir viel Freude bereitet.

Welches Projekt hat dir bisher am meisten Spaß gemacht? Warum?
Die Fertigstellung unserer Gastromeile auf der Gladbecker Straße war sicherlich ein Highlight. Die Arbeiten sind toll geworden und das Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden. An dieser Stelle richte ich noch ein Gruß an meinen Vorgänger, Jan Schaare!
Die Gastromeile wertet unsere Innenstadt auf und hat sich in den Wochen und Monaten vor der Corona-Krise als zentraler Treffpunkt für viele Bottroper entwickelt. Aus diesem Grund ist es für die ansässigen Unternehmer und Gastronomen sowie für die Bürgerinnen und Bürger umso wichtiger, dass wir nun gemeinsam Schritt für Schritt zum Alltag zurückkehren und dabei die verbindlichen Hygiene- und Verhaltensregeln zur Vorbeugung von Infektionen einhalten.

Was gefällt dir an deinem Job besonders gut? Worin siehst du eine Herausforderung?
Die Aufgaben für die Quartiersmanager entwickeln sich kontinuierlich weiter. Ich nennen mal ein Beispiel: Das Thema „Problem- und Schrottimmobilien“ erhält in Bottrop auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zunehmend Aufmerksamkeit. Dazu zählt eine systematische und transparente Dokumentation der entsprechenden Immobilien, bei der Hinweise aus der Bürgerschaft gewünscht und berücksichtigt werden.

Ein weiteres tolles Projekt ist der Verfügungsfonds, den die Stadt Bottrop auferlegt hat und mit dessen Mitteln zentrale Versorgungsbereiche gestärkt werden sollen. Ich bin Ansprechpartner für den Verfügungsfonds, der mit Hilfe der Städtebauförderung von Bund, Land und städtischen Mitteln finanziert wird. Die Förderung kann für Projekte privater Akteure gewährt werden und beträgt maximal 50 Prozent der Investitionskosten.
Interessierte Antragsteller können sich mit ihren Ideen bei mir melden. Sie werden vor und während der Antragstellung betreut und umfassend beraten. Nach Prüfung der Förderfähigkeit durch die Stadtverwaltung entscheidet ein Gremium über die mögliche Förderung.
Rückblickend wurden dadurch bereits einige Projekte unterstützt und realisiert:
Die Winterbeleuchtung auf der Hansastraße, das Bühnendach auf der Gladbecker Straße, diverse Bergbau-Ampelmännchen und auch das Gesamtkonzept „Bottrop Leuchtet“.

Welche Erfahrungen hast du in den letzten Wochen mit dem Modell Home-Office gemacht?
Auch wenn ich es nicht weit ins Büro habe, startet der Arbeitstag entspannter und am Ende des Tages bleibt mehr Freizeit. Im Home-Office lassen sich komplexere Aufgaben konzentrierter ausarbeiten. Wie viele andere Familien auch, mussten meine Frau und ich natürlich in den vergangenen Wochen Job und Kinderbetreuung gleichzeitig stemmen. Das kann schon … sagen wir es mal so, sehr spannend und aufregend sein *lachen*.

Welche Ziele möchtest du noch erreichen? Beruflich wie privat?
Mir ist wichtig, dass ich mich fachlich weiterentwickeln kann und zudem den klimagerechten Umbau bestehender Stadtquartiere sowie noch einige Projekte positiv mitgestalte. Dabei soll die Familie nicht zu kurz kommen! Privat freue ich mich, wenn alles so bleibt, wie es gerade ist – glücklich und zufrieden.

Wo und wann können Bottroper Bürger dich antreffen, wenn Fragen rund um die City aufkommen?
Jeden Mittwoch biete ich von 12:00 bis 16:00 Uhr eine Quartierssprechstunde für Bürgerinnen und Bürger an. Das Quartiersbüro befindet sich an der Hansastraße 1, direkt in der Innenstadt.

Was machst du in deiner Freizeit am liebsten, als Ausgleich zum Job?
Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie, meinem Sohn und meiner Frau. Außerdem spiele ich Fußball, treffe mich mit Freunden oder kümmere mich um Haus und Garten – ganz normale Dinge eigentlich.

Marcel, vielen herzlichen Dank für das nette Gespräch. Wir sind auf weitere Projekte und Veränderungen in unserer Stadt gespannt und wünschen vorerst viel Erfolg bei all diesen Vorhaben!

Redaktion
Autor: Redaktion

- Anzeige -

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein