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Kolumne | Wenn der Himmel junge Leute schickt…

Die Kolumne von Andreas Pläsken - wie gewohnt pünktlich zum Monatsanfang.

Im wohlverdienten Ruhestand - aber immer noch aktiv: Andreas Pläsken. Foto: Holger Czeranski
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Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

 „Uns schickt der Himmel“ ist das Motto der traditionellen „72-Stunden-Aktion“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die bereits in den Jahren 2013 und 2019 auch in Bottrop stattgefunden hat. Über 150 junge Leute haben nun Ende April in sieben Gruppen erneut verschiedenste Einsätze absolviert.

Gewählt werden konnte dabei zwischen zwei Einsatzarten: Bei den drei „Do-it“-Varianten haben sich die katholischen Jugendgruppen ihren Einsatzort selbst gewählt und konnten sich so im Vorfeld dieses Wochenendes schon an Planungen begeben. Anders bei den vier „Get-it“-Varianten: Da wussten die Jugendlichen vorher nichts über Ort und Ziel und erfuhren in Anwesenheit von Oberbürgermeister Bernd Tischler erst zu Beginn, was ihre Aufgabe ist, um sich dann sofort in Planungen zu vertiefen.

Womit aber nicht so recht geplant werden konnte, war das unbeständige April-Wetter, das bei den vielen angezielten Außeneinsätzen alles schwieriger in der Umsetzung machte. Und doch so manches Engagement leider auch ausgebremst hat. Aber auch davon ließen sich die Mädchen und Jungen in ihrem Schaffen nicht bremsen und ihre gute Laune vermiesen.

Bei einer Busrundfahrt zum Wochenende haben Verantwortliche aus Politik, Kirche und Stadtverwaltung sich zunächst die Aktivitäten von 25 Mitgliedern der KJG St. Josef im Caritas-Kinderdorf am Köllnischen Wald angeschaut. Dort wollten sich die Jugendlichen um einen Unterstand und das Heulager kümmern. Wetterbedingt mussten aber einige Tätigkeiten in manche Häuser des Dorfes verlegt werden, wo Keller aufgeräumt und Wände gestrichen wurden.

Weiter ging es zur Malteser-Jugend, die sich zu zehnt in den Außenbereichen der Rheinbaben-Werkstätten tummelten. So wurden zwei Hecken gepflanzt bzw. umgesetzt. Eine stark angewitterte Schaukel konnte noch gereinigt werden. Es war auch geplant, diese neu zu streichen.

Um die weitere Gestaltung des Außengeländes der neuen Kita St. Elisabeth kümmerten sich neun Pfadfinder von St. Peter. Mit handwerklichem Geschick wurden Bausätze eines Holz-Tipis und Baumrundsitzgruppen zusammengefriemelt.

Hinter dem neuen Haus des Kinderschutzbundes an der Prosperstraße, das derzeit von Oliver Helmke umgebaut wird, muss der etwas heruntergekommene Garagenhof und Gartenbereich aufgemöbelt werden. Entsprechend waren zehn Pfadis und Leiter der DPSG St. Pius im Einsatz mit mühevollem Säubern und Jäten.

20 bis 25 Personen der KJG in St. Elisabeth und St. Ludgerus trotzten den Regengüssen und verlegten die Gestaltung von Ausstattungsteilen für den neuen  Matschküchenbereich in Räume der Schule am Tetraeder.

Letzte Station auf der Rundtour, bei der allein das Projekt der Wölflinge der DPSG St. Peter mit ihrer Arbeit im Umfeld der Kinderkirche KIKERIKI ausgespart wurde, war der Abenteuerspielplatz des BDKJ im Stadtsüden. Spielplatzkinder säuberten dort unter Anleitung von pädagogischen Mitarbeiter*innen die Böschungs- und Grünanlagenbereiche rund um den Spielplatz. Das Entsetzen war groß, wie viel Glas und verschiedenstes Gerümpel in Pastiksäcken gesammelt werden mussten.

Lukas Fleger, Projekt-Mitverantwortlicher auf BDKJ-Stadtebene, zeigte sich über all diesen Einsatz ebenso begeistert wie die erwachsenen Vertreter aus der Stadtgesellschaft, die deutlich von diesem jugendlichen Engagement profitiert. Und die jungen Leuten freuten sich auf den gemeinsamen Abschluss der Aktion auf Diözesanebene am Sonntagnachmitag am Dom in Essen.

Warum ich all das in Ausführlichkeit schreibe? Zum einen weil die (Sozialen?) Medien viel zu oft nur über das Negative berichten, weil das angeblich ja viel mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dies ist nun ein kleiner Gegenbeitrag, der über eine sogenannte „Win-Win-Situation“ auf allen Seiten berichtet. Denn die jungen Leute hatten ihren Spaß und haben eine besondere Erfahrung im Gruppenzusammenhalt machen können. Der Jugendverband BDKJ kann in der Öffentlichkeit seine Organisationsfähigkeiten und Koordinierungsgeschick unter Beweis stellen. Und die Institutionen, die Hilfestellungen erhalten haben, freuen sich über die kostenlosen neuen Möglichkeiten.

Zu anderen wird in der älteren Generation ja gerne über die Generation Z hergezogen, die sich angeblich mehr über ihre ausüfernde „Work-Life-Balance“ definiere, als über ehrenamtiches, insbesondere soziales Engagement. Das man nicht alles über einen Kamm scheren darf, zeigt die „72-Stunden-Aktion“, wie ich jedenfalls finde!

Für heute rufe ich Ihnen nun – wie gewohnt – ein herzliches „Glück auf“ zu!

Andreas Pläsken    

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